Kategorien
Allgemein

Brombeeren gibt es nicht für lau

Ein Drittel der Bundesrepublik ist bewaldet. Früher, in den guten alten Zeiten, war es das gesamte Land.

Aktuell haben wir es hierzulande mit einer Erwärmung von 1,7 Grad zu tun. Nun haben Wälder unter hiesigen Bedingungen die Eigenschaft, vier Grad kühler zu sein, als Nichtwälder. Wir haben also für zwei Drittel der Fläche historisch vier Grad abgeholzt. Würden wir nur die Hälfe der abgeholzten Fläche wieder bewalden, so würden wir die Temperatur der Gesamtfläche um 0,3 Grad unter den Anstiegswert senken. Wir würden netto kühlen.

Man könnte durch geschickten Waldbau auch frische, kühle Luft zu den Metropolen leiten. Etwa durch Waldstreifen, beginnend an der Nordseeküste, die bis nach Hamburg oder Berlin geführt würden.

Kein großer Plan, der nicht auch Probleme mit sich brächte: Flächenkonkurrenz. Man kann einen Hektar unter einfachen Bedingungen nur für einen Zweck nutzen. Ernährung oder Energieerzeugung oder Renaturierung.

Würde man die Hälfte der Republik renaturieren, so müßten die anderweitigen Nutzungen verlagert werden. Entweder, klassisch und primitiv, ins Ausland. Dann hätte man allerdings nur einen lokalen, nationalen Effekt erzielt. Dem Klima insgesamt brächte das nichts. Oder eben durch technischen Fortschritt.

Man könnte also auch klug die Nahrungserzeugung in Gebäude verlagern. Würde man jeden hundertsten Hektar für Nahrungsmittel reservieren, bräuchte man hundertstöckige Gebäude, um den gleichen Ertrag zu erzielen. Dabei ist zu beachten, daß die Gebäudehöhe geringer ausfallen könnte. Radieschen benötigen keine Wohnraumhöhe, sie kommen mit Zentimetern aus.

Wenn man an Rindfleisch denkt, wären Grasflächen denkbar, die bei Erntereife ins Rindergeschoß umgeparkt werden.

Der Kernpunkt der Technik ist natürlich die Energieerzeugung: Ohne Kernkraft, sei es Spaltung, sei es Fusion, wird die Sache nicht abgehen. Ökologische Klimapolitik verlangt moderne Zukunft, nicht solare Steinzeit.